Theologie & Kirche

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Reformatorische Impulse für die Gegenwart

Während des Studiums der Evangelischen Theologie bildete die Beschäftigung mit der Reformationszeit sowie die Frage danach, welche Bedeutung die Impulse des 16. Jahrhunderts für die Gegenwart haben, einen meiner Schwerpunkte. In meiner Dissertation „Albrecht Ritschls Lutherrezeption“ habe ich mich damit befasst, wie der einflussreiche Göttinger Theologieprofessor Albrecht Ritschl (1822-1889) sich produktiv mit der Theologie Martin Luthers auseinandergesetzt und diese für seine Gegenwart fruchtbar gemacht hat.

Mich leitet die Überzeugung, dass die Impulse der Reformation im 16. Jahrhundert auch für die gegenwärtigen Diskurse fruchtbar gemacht werden können. Damals wurde die Erneuerung der Kirche einerseits durch eine Rückbesinnung auf ihre Ursprünge, andererseits durch konsequente Wahrnehmung der gegenwärtigen Situation eingeleitet. Menschen als religiöse Subjekte ernst zu nehmen, die ihren Glauben eigenverantwortlich leben und gestalten, ist auch 500 Jahre nach Luther immer noch eine aktuelle Aufgabe!

Kirchen(raum)pädagogik

Veranlasst durch die umfassende Sanierung und Restaurierung sowie die anschließende künstlerische Ausgestaltung der Stiftskirche Wetter (Hessen) habe ich mich in meiner Zeit als Gemeindepfarrer intensiv mit Fragen der Kirchen(raum)pädagogik befasst. In Kirchenräumen haben Menschen früherer Generationen uns Spuren ihres Lebens und Glaubens hinterlassen. Solche Spuren zu entdecken, sich in Anknüpfung und Widerspruch mit ihnen auseinanderzusetzen, kann dem eigenen Leben und Glauben Impulse geben.

Organisationsentwicklung in der Evangelischen Kirche

Die Kirche hat 2000 Jahre Erfahrung mit Veränderungsprozessen. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass die anstehenden Veränderungen „einfach so“ neben den Tagesgeschäft her bewältigt werden könnten. Ausbildungen in systemischer Organisationsentwicklung und Coaching bieten mir ein Instrumentarium, das ich in Verbindung mit meiner theologischen Kompetenz einbringe, um notwendige Veränderungsprozesse in der Kirche zu gestalten und zu begleiten.

Evangelisches Kirchenrecht

Bereits während meines Studiums an der Universität Tübingen habe ich mich mit Fragen des evangelischen Kirchenrechts auseinandergesetzt. Als Organisation funktioniert Kirche nicht ohne verlässliche rechtliche Grundlagen. Zugleich haben diese Regelungen in evangelischer Perspektive immer einen „dienenden“ und keinen konstitutiven Charakter. In den Jahren 2006 bis 2009 konnte ich als Mitglied der interdisziplinär arbeitenden „Hannoveraner Initiative Evangelisches Kirchenrecht“ diesen Themenbereich noch einmal vertiefen.

Medizinethik

In meiner Fortbildung als „Berater für Ethik im Gesundheitswesen“ ist mir deutlich geworden, wie viele medizinethische Themen mir als Gemeindepfarrer begegnet sind, ohne dass ich diese unter dieser Begrifflichkeit „verbucht“ hätte. Gerne bringe ich meine theologische Perspektive in medizinethischen Diskursen ein, auch in Verbindung mit meinen beraterischen Kompetenzen.